Gschäftsbericht 2018
Galenica Geschäftsbericht 2018 | 31 Preissenkungsmassnahmen Arzneimittel Drei Jahre nach Aufnahme in die sogenannte Spezialitä- tenliste (SL) wird jedes Medikament einer Preisüberprüfung durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterzogen. Die Beurteilung stützt sich auf die sogenannten «WZW»-Krite- rien (Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit) sowie seit wenigen Jahren auch auf einen therapeutischen Quervergleich (TQV) und einen Auslandpreisvergleich (APV). Im Rahmen der laufenden Dreijahres-Überprüfungsperiode (2017–2019) wurden Ende 2017 die Preise von mehr als 400 Arzneimitteln der Spezialitätenliste (SL) überprüft, von Medikamenten also, die von der obligatorischen Kranken- versicherung vergütet werden. Resultat dieser Überprüfung waren Preissenkungen der überprüften Arzneimittel in der Höhe von knapp 19%, ein Total von rund CHF 225 Mio. Ein weitaus höheres Volumen gegenüber den ursprünglich angekündigten durchschnittlichen jährlichen Preissenkun- gen von rund CHF 80 Mio. pro Jahr (CHF 60 Mio. bei Medi- kamenten aus der SL-Liste und CHF 20 Mio. bei Generika), die über die ganze Dreijahres-Periode ein Gesamttotal von CHF 240 Mio. bedeutet hätten (CHF 180 Mio. bei Medika- menten aus der SL-Liste und CHF 60 Mio. bei Generika). 2017 wurden mehrheitlich hochpreisige Arzneimittel über- prüft, wie zum Beispiel Krebsmedikamente, bei einem Wechselkurs von Euro/CHF 1.09. Ende 2018 wurden Preissenkungen im Umfang von CHF 100 Mio. angekündigt, basierend auf einem Auslandpreis- vergleich mit einem Wechselkurs von Euro/CHF 1.11. Die effektiven Einsparungen aus den Preissenkungsmassnah- men 2018 wird das BAG im Verlaufe 2019 publizieren. Der aktuelle Dreijahres-Überprüfungs-Zyklus endet 2019. Ausblick Die aktuellen Tarife aus der leistungsorientierten Abgeltung für Apotheker (LOA IV) sind vom Bundesrat bis Mitte 2019 befristet. Der Apothekerverband Pharmasuisse und die Kran- kenkassen-Verbände führen Verhandlungen über einen neuen LOA-V-Vertrag oder eine Verlängerung des bestehenden Vertrages. Resultate werden im 2. Quartal 2019 erwartet. Im Rahmen der Bestrebungen des Bundesrates, das Kosten- wachstum im Gesundheitswesen einzudämmen und Fehl-An- reize zu beseitigen, hat das BAG den Verbänden weitere Vorschläge zur Vernehmlassung zukommen lassen: so zum Beispiel Vorschläge zur Anpassung des gemeinsamen Ver- triebsanteils (Vertriebsmarge) von Grossisten und Apothe- kern. Dabei sollen die Preisklassen von bisher sechs auf künftig nur noch drei aufgeteilt werden sowie der Fix- und Prozentanteil neu ausgestaltet werden. Gleichzeitig wurde die Vernehmlassung zum Referenzpreis- system gestartet, bei dem die Höchstpreise von Generika-Medikamenten bezüglich der Rückerstattung durch die Kran- kenkassen reguliert werden sollen. Die Umsetzung würde eine Anpassung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) bedingen. Eine diesbezügliche Gesetzesänderung würde gemäss den involvierten Verbänden frühestens 2021/2022 in Kraft treten. Marktpolitisches Umfeld Anteil der Medikamente an den Gesundheitskosten 5% 10% 15% 20% Italien Deutschland Frankreich Belgien Schweiz USA Österreich Schweden Holland Dänemark 17.9% 14.3% 14.1% 13.9% 13.0% 12.2% 12.2% 9.1% 7.9% 5.6% Quelle: OECD Health Data 2017, Basis Zahlen 2015 Galenica
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