Gschäftsbericht 2018

Galenica Geschäftsbericht 2018 | 33 Die Sicherheit und Gesundheit der Patienten stehen bei Galenica an erster Stelle. Um diese zu gewährleisten, engagiert sich das Unter­ nehmen aktiv entlang der ganzen Wertschöp­ fungskette für den Schutz vor Arzneimittel­ fälschungen. Obwohl die sogenannte «Falsified Medicines Directive» der EU in der Schweiz nicht obligatorisch ist, setzt Galenica diese sukzessive um. Seit Februar 2019 müssen alle Verpackungen von ver­ schreibungspflichtigen Arzneimitteln in der Europäischen Union (EU) bestimmte Sicherheitsmerkmale zum Schutz vor Fälschungen aufweisen: einerseits einen sogenannten Originalitätsverschluss, damit sofort erkennbar ist, ob eine Medikamentenverpackung bereits geöffnet wurde, anderer­ seits einen Datamatrix-Code mit einer individuellen Serien­ nummer, der vor der Abgabe der Packung an den Patienten auf seine Echtheit überprüft werden muss. So soll sicher- gestellt werden, dass keine gefälschten Arzneimittel abge­ geben werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic stel­ len seit einigen Jahren eine stetige Zunahme des weltweiten Handels mit gefälschten Heilmitteln, also Arzneimitteln und Medizinprodukten, fest. Fälschungen betreffen nicht nur sogenannte Lifestyle-Präparate wie Potenz- oder Schlank- heitsmittel, sondern auch lebensrettende Produkte wie Krebsmedikamente oder Antibiotika, und stellen somit eine ernste Gefahr für die Gesundheit der Patienten dar. Auf­ grund der strengen Zulassungs- und Bewilligungsverfahren von Arzneimitteln in der Schweiz ist die Gefahr sehr klein, dass gefälschte Arzneimittel über offizielle Vertriebskanäle zu Apotheken oder Arztpraxen gelangen. Allerdings nimmt der Import von gefälschten Arzneimitteln durch Einzelperso­ nen über das Internet stetig zu. Bei der Galenica Gruppe sind alle Geschäftsbereiche mit den Herausforderungen im Fälschungsschutz konfrontiert und bekämpfen mit gezielten Massnahmen Arzneimittelfäl­ schungen, zum Beispiel auch mit der Umsetzung der neuen EU-Gesetzgebung, der sogenannten «Falsified Medicines Directive» (FMD). Bestens gerüstet für die Zukunft Als Pre-Wholesale-Unternehmen arbeitet Alloga im Auftrag von mehrheitlich internationalen Arzneimittelherstellern. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit Galexis, unter der Leitung von Efkan Sahingöz, Projektleiter und Business Analyst, hat Alloga die FMD-Richtlinie der EU in das interne Qualitätsmanagementsystem und das IT-System integriert. Dazu wurden neue Scanner eingeführt, die den zweidimen­ sionalen Datamatrix-Code lesen können, und die Software wurde mit dem Prüfsystem verbunden. «Wir bereiten Alloga darauf vor, die FMD-Anforderungen der internationalen Partner auf technischer Ebene zu erfüllen», erklärt der Pro­ jektleiter. «Konkret heisst das, dass Alloga eine entspre­ chend gekennzeichnete Arzneimittelverpackung auf Wunsch des Pharmapartners im Wareneingang auf ihre Echtheit überprüfen kann. Werden verschreibungspflichtige Arznei­ mittel von Apotheken, Spitälern oder Ärzten retourniert, soll Alloga jede einzelne Packung überprüfen und diese gegebe­ nenfalls in der Datenbank deaktivieren können, bevor die Packung vernichtet wird.» Ein europaweit vernetztes Daten­ banksystem sorgt dabei für eine sofortige Verifizierung der Echtheit des Arzneimittels. Auch Galexis hat 2018 neue Scanner eingeführt und das Softwaresystem aktualisiert. «Momentan laufen konzep- tionelle Arbeiten – sprich wir erarbeiten Lösungen für die Integration der neuen Verifizierungstätigkeiten in unsere Arbeitsabläufe, beispielsweise beim Wareneingang», erklärt Efkan Sahingöz. Im Gegensatz zu Alloga, welche im Auftrag von mehrheitlich internationalen Partnern arbeitet, ist Galexis als Grossistin Eigentümerin der Arzneimittel und somit als Schweizer Firma nicht von der FMD-Richtlinie betroffen. Deshalb wurde die Umsetzung der Richtlinie bis anhin noch nicht vollständig abgeschlossen. Der Projektlei­ ter weist darauf hin, dass Galexis jedoch bestens darauf vorbereitet ist, die EU-Richtlinie ganzheitlich umzusetzen, falls diese auch in der Schweiz obligatorisch würde. Galexis wäre dann ebenfalls in der Lage, eine entsprechend gekenn­ zeichnete Packung auf ihre Echtheit zu prüfen, wenn die Arzneimittel von Lieferanten geliefert oder von Kunden zurück­ gegeben werden. Kontrollierte Entsorgung von Originalverpackungen Für Blisterunternehmen wie Medifilm ergeben sich beson­ dere Herausforderungen in Bezug auf den Fälschungsschutz und die EU-Richtlinie. Markus Meier, Leiter Medifilm, erklärt dies so: «Wir kaufen die Medikamente in der Originalverpa­ ckung, öffnen diese und verpacken die Medikamente wie­ der neu. Das Vertrauen unserer Kunden ist umso wichtiger, Reportage Nachhaltigkeit Galenica

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