Galenica senkt EBIT-Ausblick 2023 aufgrund von Sonderfaktoren – Umsatz- und Dividendenprognose bestätigt

Galenica konnte im ersten Halbjahr 2023 den konsolidierten Nettoumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5.5% auf CHF 1'851.2 Mio. erhöhen. Insbesondere das Segment «Logistics & IT» ist mit 5.8% stark gewachsen. Auch das Segment «Products & Care» hat sich mit einem Umsatzwachstum von 4.2% erfreulich entwickelt. Aufgrund der positiven Umsatzentwicklung bestätigt Galenica den Ausblick 2023 für den konsolidierten Nettoumsatz mit einem erwarteten Wachstum zwischen 3% und 6% auf Basis der angepassten¹ Vorjahreszahlen. Details zur Geschäftsentwicklung wird Galenica mit dem Halbjahresabschluss am 8. August 2023 publizieren.

Trotz des starken Umsatzwachstums wird der adjustierte² EBIT im ersten Halbjahr 2023 insbesondere aufgrund von Sonderfaktoren in der Höhe von CHF 9.8 Mio. (Sanktion der Schweizer Wettbewerbskommission (WEKO) und ausserordentliche Wertberichtigungen auf Kundenforderungen) tiefer ausfallen als erwartet und im Vergleich zur Vorjahresperiode (angepasster¹, adjustierter² EBIT 30.6.2022: CHF 95.0 Mio.) um rund 5% abnehmen. Aufgrund der Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2023 und diesen Sonderfaktoren passt Galenica ihren EBIT-Ausblick 2023 an und erwartet neu auf Basis der angepassten¹ Vorjahreszahlen (adjustierter² EBIT 2022: CHF 190.6 Mio.) einen adjustierten² EBIT in etwa auf Vorjahresniveau. Bisher ging Galenica von einem EBIT-Wachstum zwischen 4% und 7% aus.

Gegen eine Verfügung der WEKO aus dem Jahr 2017 hat HCI Solutions zuerst Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht und in der Folge gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Januar 2022 Beschwerde beim Bundesgericht eingereicht. Obwohl der Fall weiterhin hängig und damit noch nicht rechtskräftig ist, hat die WEKO HCI Solutions im Juni 2023 zur Zahlung der Sanktion in der Höhe von CHF 3.8 Mio. verpflichtet. Galenica ist weiterhin zuversichtlich, das Verfahren vor dem Bundesgericht zu gewinnen. Gemäss IFRS muss der in Rechnung gestellte Betrag trotzdem als Aufwand erfasst werden.

In der Untersuchung der WEKO in der Sache «Markant Zentralregulierung» präsentierte das Sekretariat der WEKO Ende Juni 2023 sein vorläufiges Beweisergebnis. Auf dieser Basis schätzt Galenica die Höhe einer möglichen Sanktion inkl. Verfahrenskosten auf rund CHF 3.5 Mio. Da Galenica nach wie vor überzeugt ist, dass eine Sanktion nicht gerechtfertigt ist, verzichtet Galenica bis auf weiteres auf die Bildung einer entsprechenden Rückstellung. Aufgrund des laufenden Verfahrens besteht jedoch das Risiko, dass sich diese Einschätzung kurzfristig verändern kann. Eine mögliche Sanktion ist im erwarteten Halbjahresergebnis und im angepassten EBIT-Ausblick nicht enthalten.

Weiterführende Informationen zu den beiden genannten Verfahren sind im Geschäftsbericht 2022 enthalten.

Der EBIT im Halbjahresabschluss 2023 wird durch ausserordentliche Wertberichtigungen auf Kundenforderungen, vor allem im Grosshandelsgeschäft mit Ärzten, mit CHF 6 Mio. belastet.

Im Rahmen der Wachstumsstrategie im Kundensegment Ärzte hat Galenica in den letzten Jahren verschiedene Ärztezentren im Aufbau und der Weiterentwicklung unterstützt. Damit leistete Galenica einen Beitrag an die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden medizinischen Grundversorgung in der ganzen Schweiz. Insbesondere aufgrund eines akuten Mangels an Ärzten und medizinischem Fachpersonal haben sich einige dieser Ärztezentren nicht wie erwartet entwickelt und kämpfen mit finanziellen Engpässen. Vor diesem Hintergrund musste Galenica verschiedene Forderungen wertberichtigen.

¹ Angepasste Vorjahreszahlen aufgrund vom Joint Venture mit Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke Europe)
² Ohne Einflüsse aus IFRS 16 und IAS 19